Was ist Lachgas?
Mütter wissen es seit langem zu schätzen: Lachgas wird weltweit zur sicheren Schmerzlinderung in der Geburtshilfe eingesetzt. In Deutschland wurden die Vorteile der zahnärztlichen Lachgassedierung erst in jüngerer Zeit wiederentdeckt. Verbesserte Apparaturen, die Optimierung der Lachgasgabe in Kombination mit Sauerstoff, strenge Sicherheitsstandards und verpflichtende Anwenderschulungen haben dazu beigetragen.
Wie wird eine Lachgassedierung durchgeführt?
Das Lachgas-Sauerstoffgemisch wird über eine Nasenmaske zugeführt und entfaltet bereits nach wenigen Atemzügen seine schonende Wirkung: Lachgas führt zu innerer Ruhe, wirkt angstlösend und entspannend. Lachgas minimiert das Schmerzempfinden und vermindert jegliche Form von Würgereiz. Ihr Kind ist während der gesamten Behandlung ansprechbar und alle natürlichen Schutzreflexe sind erhalten.
Wie sicher ist die Lachgassedierung?
Die Lachgasanwendung ist eine sehr sichere und einfach durchführbare Beruhigungsmethode. Die Wirkung von Lachgas versiegt unmittelbar nach Beendigung der Lachgaszufuhr und ist innerhalb von 10-15 Minuten komplett aufgehoben. Nach kurzer Nachbeobachtung kann Ihr Kind die Praxis in Begleitung verlassen. Nebenwirkungen wie Übelkeit sind extrem selten. Bei Millionen ärztlich dokumentierter Anwendungen ist es zu keinem einzigen ernsten Zwischenfall gekommen. Lachgas hat keine Wirkung auf Herz, Kreislauf, Atmung oder innere Organe und ist somit risikoärmer als eine normale örtliche Betäubung mittels Spritze. In unserer Praxis wird die Lachgassedierung unter pulsoxymetrischer Überwachung durchgeführt: Mit einem speziellen Fingersensor überwachen wir für die Dauer der Behandlung die Herzfrequenz und die Sauerstoffsättigung im Blut.
Was ist bei Kindern besonders zu beachten?
Wenn Sie Ihr Kind auf die Lachgas-Sedierung vorbereiten, erläutern Sie bitte den Gebrauch der „Nase“ (Nasenmaske), das Einatmen der „Zauberluft“ (Lachgas-Sauerstoff-Mischung) über die Nase und den zusätzlich notwendigen „Zahnschlafsaft“.
Die Nase Ihres Kindes muss frei durchgängig sein.
Bereiten Sie Ihr Kind darauf vor, dass es während der Behandlung ausschließlich durch die Nase atmen darf und nach Möglichkeit nur wenig reden soll. In der Regel sind Kinder ab dem 4. bis 5. Lebensjahr dazu in der Lage.
Vor der Lachgasbehandlung darf Ihr Kind keine große Mahlzeit erhalten.
Ihr Kind verlässt die Praxis wach und ohne Nachwirkungen.
Nach Beendigung der Behandlung müssen Sie Ihr Kind trotzdem beaufsichtigen und sollten es nicht alleine lassen
Wann darf eine Lachgassedierung nicht durchgeführt werden?
Für die Durchführung einer Lachgassedierung bestehen folgende Gegenanzeigen:
Behinderte Nasenatmung, z.B. aufgrund von Polypen, Erkältung oder Heu-schnupfen
Mittelohrentzündung oder eine andere Art von Infekt im Bereich der Luftwege
Mangelnde Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit
Schwere Atemwegserkrankung, bekannter Vitamin-B12-Mangel, schwerer Herzfehler, erhöhter Hirndruck
Eine sorgfältige Erhebung von Vorerkrankungen und eine ausführliche Aufklärung durch den Zahnarzt sind unverzichtbar!
Ein Hinweis für werdende Mütter
Wegen der unbestimmten Studienlage soll während des ersten Schwangerschaftsdrittels auf die Exposition mit Lachgas verzichtet werden. Bei bestehender oder ggf. bevorstehender Schwangerschaft ist unsere Empfehlung, dass eine andere Bezugsperson Ihr Kind während der Behandlung im Eingriffsraum begleitet.